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Gerd Wiedom

Gerd_Wiedom

Gerd Wiedom, Widerstand
Haxtergrund 10

 

 

Nach dem 1. Weltkrieg (1914-1918) wurde die Wehrpflicht abgeschafft. 1935 wurde die Wehrpflicht von Hitler wieder eingeführt. Alle Männer ab 18 Jahren konnten zum Wehrdienst verpflichtet werden. Eine Weigerung den Dienst auszuführen war nicht möglich. Durch geschickte Propaganda, die Erziehung der Kinder in den Schulen und in den Jugendorganisationen wurden die Menschen davon überzeugt, dass der Dienst an der Waffe ein „Ehrendienst am Deutschen Volke“ sei.

 

Die Soldaten der Wehrmacht fühlten sich durch den Dienst an der Waffe besonders geehrt.


Es gab auch Männer, die diese „Ehre“ nicht erhalten durften. Sie wurden als wehrunwürdig eingestuft. Als wehrunwürdig galten unter anderem Wilderer, Schwarzschlächter, Banknotenfälscher, Tresorknacker, Totschläger, Mörder, Regimegegner, Sozialisten, Sozialdemokraten, Zeugen Jehovas, Widerstandskämpfer. Es handelte sich um nahezu alle Männer, die von der NS Justiz zum Zuchthaus verurteilt wurden. Unabhängig von der Dauer des Zuchthausaufenthaltes.


Die Stärke der Wehrmacht erhöhte sich rasant. Schon zwischen 1933 und Ende 1936 hatte sich die Heeresstärke verfünffacht. Am 01. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg mit dem Überfall Deutschlands auf Polen.
In den sogenannten „Bewährungsbataillonen“ der Wehrmacht waren Männer, die zunächst als wehrunwürdig eingestuft wurden. Sie haben freiwillig versichert, dass sie sich zu einem loyalen Staatsbürger entwickelt haben und sich durch den Dienst an der Waffe vollständig rehabilitieren wollen.


Das Reichssicherheitshauptamt warnte vor diesen „wehrunwürdigen“ Männern. Es befürchtete, dass sich Männer zum Dienst melden, um verdeckt in der Wehrmacht Widerstand gegen Hitler zu leisten und Einsätze zu sabotieren.
In der Schlacht von Stalingrad wurden 200 000 Soldaten eingekesselt. Etwa die Hälfte von ihnen geriet in Gefangenschaft und die andere Hälfte überlebte die Schlacht nicht. Die Deutschen wurden vernichtend geschlagen. Die Stärke der Wehrmacht war besonders durch diese Schlacht deutlich verringert worden. Nun fehlten Soldaten, die ersetzt werden mussten.

 

Im Januar 1943 ordnete Hitler die totale Mobilisierung aller personellen und materiellen Ressourcen an. Durch diese Anordnung konnten alle Männer zwischen 16 und 65 Jahren und Frauen zwischen 17 und 45 Jahren zur Verteidigung des deutschen Reiches eingesetzt werden.
Dennoch standen zu wenig Soldaten für die Wehrmacht zur Verfügung. Es wurde entschieden, auch die Männer, die als „wehrunwürdig“ eingestuft waren, zum Dienst an der Waffe zu verpflichten.
Ihre Einheiten wurden als „Bewährungsbataillon“ bezeichnet. Geschichtliche Fakten legen nahe, dass viele dieser „wehrunwürdigen“ Soldaten, während ihres
Dienstes aktiv Widerstand gegen Hitler ausübten. Sie führten Befehle bewusst nicht aus oder warnten die Alliierten.


Gerd Wiedom wurde 1908 geboren. Im Mai 1935 wurde er wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu fünf Jahren und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt. 1943 wurde er einer Bewährungseinheit zugeteilt. Am 25.02.1945, kurz vor dem Ende des Krieges, wurde er in Kroatien getötet.


Gerd Wiedom leistete Widerstand gegen die Nationalsozialisten.

 

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